In den letzten Jahren habe ich mir immer wieder mal daran gedacht, dass es gesund wäre so richtig hohes Fieber zu haben. Aber es passierte nichts. Aus der Krebserkrankung meines Vaters, von anderen Klienten und aus meiner Ausbildung als Heilpraktikerin heraus, wusste ich wie wichtig es ist, dass der Körper ab und an mal so richtig vom Fieber durchflutet wird. Eine Virus-Infektion kann von jetzt auf gleich hohes Fieber in einem Menschen auslösen. Als ich es vergessen hatte, ist es mir genauso ergangen.
Einen Tag nach dem Besuch von einem Konzert in Ulm, wo ich zusammen mit meinem Mann gewesen bin, fing zuerst mein Mann bereits kräftig zu husten und zu niesen an. Ich habe meinen Mann mit Salben und Tees versorgt, damit er seine vermeintliche Erkältung gut überstehen soll. Zwei Tage später war es dann bei mir auch soweit. Ich hätte es nie für möglich gehalten, weil ich in den letzten 27 Jahren noch nie mit meinem Mann gleichzeitig krank gewesen bin. Also schleppte ich mich noch mit letzter Kraft in die Praxis, ohne was Schlimmeres zu befürchten. Vor der Praxis bemerkte ich jedoch, dass ich meinen Schlüssel vergessen hatte. Meiner Klientin, die auf mich wartete, sagte ich, sie soll auf mich in ihrem Auto warten, weil ich meinen Schlüssel noch holen müsste. Ich lief wieder nach Hause und klingelte an der Tür, aber da kam keine Reaktion von meinem Mann. Ich klingelte immer wilder und wilder, aber mein Mann schlief so tief und fest, dass er nichts hörte. Ich habe ihn auf dem Handy, auf dem Festnetz angerufen. Keine Reaktion. Ich habe eine viertel Stunde dauer geklingelt, aber in meiner Wohnung bewegte sich nichts. In meiner Verzweiflung habe ich immer wieder gerufen: „Ingmar, mach die Türe auf“ in der Hoffnung das mein Mann wenigsten mein Rufen hören würde.
Meine erste Corona Erkrankung
Auf einmal erschienen nach besagter viertel Stunde mein Nachbar und seine Tochter vor der Haustüre. Man sah Ihnen den Schreck in ihrem Gesicht an. Sie wussten nicht was bei uns los ist. Ich klopfte wie wild gegen die Haustüre, schrie und bat um Einlass. Die Tochter sagte ganz leise: „Frau Maurer wollen Sie nicht zu uns kommen und einen Tee trinken?“ In meiner Verzweiflung dachte ich mir „Oh Gott wie soll ich es ihnen nur erklären.“ Aber der Himmel hatte ein Erbarmen mit mir. Nachdem ich meinen Nachbaren erzählt habe, dass mein Mann so fest schläft und nichts hört, und die Nachbarstochter das Gleiche mit ihrem Bruder erlebt hat, der ihr dann so lange gegen die Scheibe geklopft hat bis sie wach wurde, hatte sie die Idee wir könnten doch mit einem Ball gegen den Rollladen werfen. Leider war Ball werfen in der Schule bei mir die mieseste Note, die ich im Sport je gehabt habe. Aber sie nahm den Ball und warf ihn immer wieder hoch bis nach weiteren 5 Minuten endlich mein Mann komplett verschlafen und verwirrt schauend in der Eingangstüre erschien. So konnte ich meinen Schlüssel holen und mich endlich vom Acker machen. Meine Klientin, die bereits eine geraume Zeit vor der Praxis wartete, wollte bereits bei mir anrufen auf dem Handy, weil sie befürchtet hatte, dass ich unterwegs gestürzt bin und nicht mehr weiterlaufen konnte, weil an dem Tag die Straße ziemlich rutschig war. Man sah ihr die Erleichterung im Gesicht an, als ich auf sie zu lief. Sie hatte sich bereits tausende von Gedanken gemacht über was mir alles passiert sein konnte, von gebrochenen Knochen bis auf der Straße liegen geblieben. Sie wollte mich schon suchen kommen. Nun konnte ich auch noch irgendwie trotz meiner Erkrankung meiner Klientin was Gutes tun, aber danach war ich platt. Ich dachte aber noch immer, es wäre eine harmlose Erkältung, die ich habe. Sonst hätte ich auch den Termin in der Praxis abgesagt.
Symptome einer Grippe: Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit….
Dann endlich kamen die Symptome einer Grippe hoch, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit…. Und ich bekam einen wahnsinnigen Husten. Der holte und holte kein Ende mehr. Ich konnte keine Flüssigkeit in mir behalten, denn sie suchte sich den Weg nach außen durch den wahnsinnigen Druck von diesem Husten. Ich fing an zu frieren und bekam Fieber. Meine Temperatur stieg auf 38,8 Grad Celsius und höher, aber ich bemerkte das gar nicht. Mein Mann war zum Glück so vernünftig und hatte dann Fieber bei mir gemessen. Ich hätte das vermutlich nicht einmal getan. Bei sich selbst ist man meistens nachlässig. So fiel es mir ein, dass ich mir in den letzten Jahren immer wieder mal gedacht habe, dass es schön wäre mal wieder ein richtiges hohes Fieber zu haben. Nun hatte ich das Fieber und die Kopfschmerzen und mein Denker wollte beides nicht mehr. Ich litt unter meinen Symptomen, und der Husten lies mich nicht schlafen. Vor lauter Husten hatte ich bereits so einen Muskelkater, dass ich mich nicht einmal mehr zu Husten traute. Irgendwann wurde mir in meiner Verzweiflung bewusst, dass ich diese ganzen Symptome vielleicht mal annehmen sollte, anstatt immer wieder mir einzureden wie schlecht es mir ginge. Und siehe da, trara, wie durch eine Zauberhand veränderten sich meine Kopfschmerzen. Nach kürzester Zeit waren sie wie weggeblasen. Mein Denker wollte das gar nicht glauben, aber es war so. Und als neue Kopfschmerzen wiederkamen und ich sie bejahend annahm, wurden sie sofort weniger und lösten sich sofort auf. Das Gleiche passierte mit meinem Husten. Es ist wohl so, dass wenn wir einem Symptom Widerstand bieten, sich dieses nicht lösen kann. Das Symptom verstärkt sich immer mehr, damit es uns zeigen kann, worum es ihm tatsächlich geht. Wir tragen Symptome und Themen mit uns in unserem Leben herum, die sehr alt in uns sind. Manchmal gehen die Ursachen für diese Themen und Symptome sogar über unser jetziges Leben hinaus.
Dadurch das ich mich dann mit meinen Symptomen angefreundet habe, konnte auch bei mir ein weiteres Fenster in mir aufgehen. Ich hatte ja nun Zeit, weil ich alle meine Termine absagen musste, was ich so noch nie gemacht hatte.
Meditation zur Selbsthheilung
Ich machte eine Meditation und sah mich in dieser als frisch geborenes Baby bei meiner Geburt. Ich war eine Steißgeburt und kam mehr tot als lebendig zur Welt in diesem Leben. Nun sah ich mich in diesem Augenblick bei meiner Geburt und ich war tot. Es war ein fürchterlicher Anblick.
Denn egal was ich mit diesem Babylein versucht habe anzustellen, es wollte und konnte aber auch seine Augen nicht öffnen. Es war einfach tot. Es lag regungslos vor mir. Also überlegte ich mir was ich denn tun kann. Die einzige Botschaft, die ich von meinem damaligen Ich bekam war, dass sich das Baby wünscht, genau so geliebt zu werden wie es im Augenblick ist. Damals aus Angst um das Leben der Mutter hatte es selbst den Tod gewählt, damit die Mutter überleben darf. Aber heute wäre es bereit zu leben. Aber was es bräuchte wäre meine Liebe. Am Anfang konnte ich es nicht einmal in meinem Arm halten. Es war so zart und zerbrechlich. Ich habe aber angefangen ihm diese Liebe zu geben, aber meine Liebe bewirkte nichts im Baby. Es blieb weiter tot. Aber ich blieb dran. Immer wieder besuchte ich am Tag mein Baby und beschenkte es mit meiner Liebe. Und siehe da, nach ein paar Tagen fing es an sein Köpfchen zu bewegen.
Es streckte sein Köpfchen nach rechts und nach links, wie das erste Schneeglöckchen, das sich im Frühjahr der Sonne entgegenstreckt. Ich war so glücklich. Mein Baby fing an aus seiner Starre aufzutauen. Es sagte wieder ja zum Leben, nach so vielen Jahren. Jetzt ist es beweglich wie ein gesundes Neugeborenes. Es lächelt und bewegt sich quietschvergnügt. Ich betreue und begleite weiterhin mein Baby und schaue immer wieder Mal wie es ihm geht, ob es alles hat was es braucht oder ob es noch was Neues braucht auf seinem Weg zurück in sein Leben und in seine Lebendigkeit.
Ich habe euch diese Geschichte deswegen erzählt, weil wir alle diese inneren verletzen Babys, Kinder oder Jugendlichen in uns tragen. Mit jedem Stück was wir in uns erlösen oder heilen können, werden wir in unserer Persönlichkeit klarer und strahlender. Desto präsenter sind wir bei dem was wir tun und bei dem was wir über uns wissen und sind. Uns eins ist sicher, egal ob Grippe Virus oder Corona Virus, was für jeden einzelnen uns von Bedeutung ist, ist die Botschaft die dahinter steckt.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine spannende Zeit mit dem was euch euer Körper noch in der Winterzeit erzählt.
Eure Petra Maurer
