Krankheit als Weg
Vor ungefähr fünfzehn Jahren kam ein junger Mann Anfang dreißig zu mir in die Praxis. Er lief an einer Krücke, und ich merkte, das was mit seinen Beinen nicht stimmt. Auf mich machte einen sehr sympathischen Eindruck auf den ersten Blick. Seine Geschichte sollte mich sehr berühren und das war der Anfang unserer gemeinsamen Geschichte. Ich durfte Achim wie ich ihn nennen werde einige Jahre auf seinem Lebensweg begleiten.
Achim war bereits als Kind im Alter von acht Jahren an Krebs erkrankt.
Der junge Mann erzählte mir, dass er bereits als Kind im Alter von acht Jahren an Krebs erkrankt war und davon genesen war. Achim war damals ein ziemlicher Rebell nach seiner eigenen Aussage. Er war der festen Überzeugung, dass wenn ihn diese vermeintlich schreckliche Krankheit nicht ereilt hätte, er damals in seinem Leben auf die schiefe Bahn gekommen wäre. Achim prügelte sich damals mit Jungs, die doppelt so alt waren wie er. Er hatte keine Angst vor nichts und niemandem. In dem jungen Alter bekam er einige Male Chemo. Auch fand er gleichzeitig bei einem Heiler in Norddeutschland Unterstützung. Dieser begleitete ihn ebenfalls auf seinem Heilungsweg.
Achim war sich ganz sicher, dass dieser Heiler ihn vor dem sicheren Verderben und Tod gerettet hat. Die Behandlungen verhalfen ihm zur völligen Heilung von seiner Krebserkrankung. Leider wurde die Stelle, an der der Krebs in seinem Bein saß mit Krankenhausresistenten Keimen infiziert. Das führte dazu, das Achim lange Jahre mit dieser Infektion zu kämpfen hatte. Die Infektion ging leider nicht weg. Eines Tages war diese Situation gesundheitlich nicht mehr tragbar, und ein junger Arzt machte ihm den Vorschlag für eine Operation mit einer Umkehrplastik.
Diese Umkehrplastik bedeutete das Achim sein Bein am Oberschenkel amputiert bekam, und ihm aus dem Knöchel ein Kniegelenk gebaut wurde. Sein Fuß und sein Knöchel dienten ihm ab dem Zeitpunkt als Aufsatz für eine Beinprothese. Diese Prothese musste er ab dem Zeitpunkt der Operation immer tragen. Er hatte nach langen Jahren doch noch sein Bein an den Krebs verloren. Sonst aber war er gesund. Achim machte seinen Schulabschluss in der Zwischenzeit, schloss erfolgreich eine Ausbildung ab und kaufte sich sogar eine Wohnung, in der er allein wohnte zu dem Zeitpunkt als ich ihn kennen lernte.
Achim bekam mit 30 Jahren Niereninsuffizienz
Achim kam zu mir, weil das Schicksal abermals in seinem Leben zugeschlagen hatte. Er hatte sich in dem Gebäude, in dem er arbeitete mit einer Infektions-Krankheit infiziert. Es waren die Legionellen. Leider hatten die Ärzte den Ernst seiner gesundheitlichen Situation in der Phase seiner akuten Erkrankung nicht erkannt. Dadurch bekam Achim im Krankenhaus ein akutes Nierenversagen. Zum Glück starb Achim nicht an dem Nierenversagen, aber seine Nieren erholten sich leider nicht mehr von der Erkrankung. Ab dem Zeitpunkt musste er mit einer chronischen Niereninsuffizienz leben.
Das bedeutete für ihn drei Mal in der Woche zum Reinigen seines Blutes in ein Nierenzentrum für Dialyse zu fahren. Da musste er mehrere Stunden sein Blut reinigen lassen. Dieses sollte aber keine Kritik an der Schulmedizin sein. Das waren einfach nur die Fakten, die Achim mir erzählte. Er kam zu mir mit der Hoffnung, dass ich ihm seine Nieren reaktivieren könnte. Ab dem Zeitpunkt haben wir oft miteinander gearbeitet an seinen emotionalen, seelischen und körperlichen Themen. Ich habe an ihm Geistiges Heilen, eine ganz besondere Massagemethode, Rückführungen in vergangene Leben, Gesprächstherapie und noch vieles mehr praktiziert.
Leider konnte ich seinen Zustand nur bis zu einem gewissen Punkt verbessern. Manchmal darf sogar ich als Heilerin nicht in den Lebensweg eines Menschen eingreifen und sein Schicksal in Richtung Selbstheilung verändern.
Achim hatte immer gute Laune
Eines Tages als ich auf dem Wochenmarkt einkaufen war, traf ich Achims Mutter. Ich hatte sie gar nicht erkannt, aber sie kam auf mich zu und fragte mich, ob sie mich denn umarmen dürfte. Ich war so überrascht von ihrer Bitte und gewährte ihr natürlich ihren Wunsch. Ich werde die Umarmung dieser Mutter nie vergessen. Es waren Minuten, die alles an Dankbarkeit, welche mir ein Mensch entgegenbringen konnte, für mich ausgedrückt haben. Ab dem Moment wusste ich, dass die Arbeit, die ich mit Achim zusammen machte, immer von einem anderen Erfolg getragen sein wird. Wir Menschen denken immer, dass nur eine Heilung zählt. Bei Achim habe ich gelernt, dass der Weg und jeder einzelne Tag zählt und nicht die körperliche Heilung.
Achim war immer guter Laune. Er war nie verbittert wegen seinem Schicksal. Durch meine Arbeit wurde er immer aufgeschlossener dem Leben gegenüber. Sein gesundheitlicher Zustand verbesserte sich. Achim konnte wieder arbeiten gehen und am normalen sozialen Leben teilnehmen. Er hatte sogar eine Freundin für eine kurze Zeit. Achim hatte eine wunderbare Familie, die immer für ihn da war, und um die er sich immer wieder auch selbst kümmerte und manchmal auch Sorgen machte. Er hatte auch viele Freunde. Es war für mich wirklich schön zu sehen, wie er vom Leben getragen wurde, weil er mit seinem Leben im Einklang war, trotz der vielen Einschränkungen, die er hatte.
In einer Rückführung fanden wird die karmische Ursache für seine Krebserkrankung
Einmal haben wir uns in einer Therapiestunde überlegt, was ihm denn noch mehr Freude bereiten würde in seinem Leben. Da er leider durch die Erkrankung nicht mit einem Flugzeug fliegen konnte, kamen wir zu der Erkenntnis, dass er was Besonderes bräuchte, aber wir kamen nicht darauf, was es sein könnte. Wir machten eine geführte innere Reise. In dieser inneren Reise sah er sich auf einer Straße entlanglaufen. Am Ende der Straße stand ein Auto. Wir erkannten die Marke des Autos und es war uns klar, dass Achim sich dieses SUV-Auto kaufen würde.
Zu der Zeit waren diese Autos noch eine Rarität im Straßenverkehr, aber wir waren überzeugt, dass dieses Auto ihm sehr viel Freude bereiten würde. So kam es auch. Achim hatte zufällig das Geld für einen gebrauchten SUV beisammen, und er kaufte sich sein Traumauto, einen Porsche. Ich werde nie seine Freude und sein strahlendes Gesicht vergessen, als er mir das Auto gezeigt hatte. Er war so sehr erfüllt von Glück und Lebensfreude durch dieses Auto. Jeder schaute auf ihn und bewunderte ihn, wenn er aus dem Auto ausstieg. Es war das Richtige gewesen was er sich und seinem Seelchen gegönnt hatte.
In einer weiteren inneren Reise fanden wir auch die karmische Ursache für seine Krebserkrankung. Er hatte in einem vergangenen Leben, anderen Menschen Schaden zugefügt und wollte in diesem Leben dafür eine Wiedergutmachung leisten. Diese kam in Form einer Krebserkrankung im jungen Alter zum Tragen. Somit konnte seine Krebserkrankung in diesem Leben die Verletzung an den anderen Menschen im vergangenen Leben ausgleichen und wiedergutmachen. Leider wurde uns für seine Nierenerkrankung keine karmische Ursache gezeigt. So kann es auch manchmal gehen. Auch ich als Heilerin darf nicht überall in das Schicksal eines Menschen hineinsehen.
Achim starb an Herzversagen
Das Überraschende Ende an der gesamten Lebensgeschichte von Achim war, dass er an Herzversagen starb und nicht an seiner Nierenerkrankung. Ein halbes Jahr nach seinem Versterben begegnete er mir eines Tages auf der Straße vor meiner Haustüre. Er ging ein Stück des Weges mit mir mit, und erzählte mir von dem was er in der letzten Zeit im Jenseits erlebt hatte. Er sagte zu mir: „Ich danke dir für die ganze Mühe, die du dir bei meiner Behandlung gegeben hast. Lerne jeden Tag zu genießen, denn der Augenblick ist das was dich erfüllt und glücklich macht.
Es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft. Der augenblickliche Moment ist der, der dich bewusst und zufrieden sein lässt. Lerne zwischen Illusion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Nicht alles wonach ein Mensch in seiner Heilung strebt ist wichtig in Erfüllung zu gehen. Es gibt Beschwerden die einfach so wie sie sind erlebt werden müssen, ohne eine Chance auf Besserung.“
Achim im Jenseitskontakt nach seinem Tod
Ich fragte ihn wie es ihm nach seinem Tod ergangen ist. Dazu erzählte er mir: „Nach meinem Übergang war ich in einer Art Krankenhaus in dem Menschen nach ihrem physischen Tod sich von ihren Strapazen erholen können. Mein Schutzengel war die ganze Zeit bei mir. Endlich konnte ich mich da von den Strapazen des Lebens und der Krankheit entspannen und mein geschundener Körper durfte sich von mir lösen. Den ganzen Ballast der vergangenen Jahre konnte ich loslassen. Jetzt im Augenblick überprüfe ich die Stationen meines letzten Erdenlebens. Ich bin so enttäuscht das ich mir nicht noch mehr an Erkrankungen vorgenommen hatte.“ Als ich diesen Satz hörte war ich sehr verwundert. Ich sagte zu ihm: „Du hattest es ja schwer genug in deinem Leben mit all den Erkrankungen, die du gehabt hast.“
Er antwortete mir: „Ja, ja, aber eigentlich hätte ich es mit noch mehr körperlichen Krankheiten und Erfahrungen füllen können. Ich war wirklich sprachlos nach dieser Aussage von ihm, denn er hatte doch schon so viele Krankheiten durchgemacht. Aber offensichtlich war für ihn und seine Seele noch Luft nach oben möglich. Ich dachte mir mit meinem menschlichen Verstand, dass dieser Mann so viel an Krankheit überstehen durfte in seinem Leben. Er aber meinte es wäre zu wenig gewesen was er erlebt hat. Das hat mich sehr erstaunt und mich sehr nachdenklich gemacht.
Definitiv war auch das Thema Beziehung zu einer Frau in seinem Leben zu kurz gekommen. Das muss ich für meine zukünftige Existenz viel besser planen“ meinte er.
So erkenne ich immer wieder bei meiner Arbeit, wie der Mensch sich gar nicht der Bedeutung und der Sinnhaftigkeit seiner körperlichen Erkrankungen oder Beschwerden bewusst ist. Wir denken immer, dass wenn wir gesund sind und alles gut in unserem Leben läuft, unser Leben in Ordnung ist. Auf der geistigen Ebene scheint es wohl anders zu sein. So ist das auch für mich immer wieder berührend, wenn ich einem verstorbenen Menschen nach seinem Übergang in die Geistige Welt wieder, auf der Erde, begegne. Es stärkt mich immer wieder in meinem Wirken als Medium und Heilerin. Denn nichts ist so wie es manchmal zu sein scheint bei meiner Arbeit. Alles kann manchmal ganz anders sein.
Ich war sehr überrascht von der Begegnung mit Achim auf der offenen Straße. Damit habe ich gar nicht gerechnet. Ihm einfach so auf der Straße, auf dem Weg zu meiner Praxis zu begegnen war absolut unerwartet. Und umso mehr habe ich mich darüber gefreut ihn wieder zu sehen. Aber das ist so typisch für die Begegnung mit Menschen aus dem Jenseits und der geistigen Welt. Man kann sowas nicht planen. Auch ich kann nur darauf vertrauen und das wertschätzen was mir geschenkt wird.
So widme ich diesen Bericht postum dir lieber M. Ich danke dir von Herzen für die Zeit, die wir gemeinsam haben verleben dürfen. Ich wünsche dir auf deinem weiteren Seelenweg von Herzen alles Gute. Du bist und warst ein Seelenmensch für mich.
In tiefer Dankbarkeit deine Petra Maurer
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