Wie erkenne ich meine Blockaden und Ängste in meiner Beziehung
Eine Frau Mitte dreißig, die ich Maria nenne in diesem Bericht, kam in meine Praxis. Sie wollte wissen woran es liegen würde, dass sie immer wieder in den letzten Jahren an die falschen Männer geraten ist. Sie schaffte es nie einen Mann über einen längeren Zeitraum bei sich zu halten. Nach einigen Monaten machte sich jeder Partner aus dem Staub und sie blieb jedes Mal mit gebrochenem Herzen zurück. Egal was sie probierte und auch wie sie sich verhielt, am Ende der Partnerschaft blieb sie immer allein.
Die Partnerschaft fing vielversprechend an
Auch die letzte Partnerschaft fing richtig vielversprechend an. Der neue Freund war sehr verliebt in Maria. Er war sehr zuvorkommend und auch sehr bemüht. Am Anfang als sie ihn kennen lernte, war sie noch nicht so ganz von ihm überzeugt, doch desto mehr sie Zeit mit ihm verbrachte, desto mehr fand sie Gefallen an ihm. Sie kamen sich nach einem candle light dinner noch näher, und schon war es um das Herz von Maria geschehen. Der neue Partner war der Mann, mit dem sie alt werden wollte. Sie verbrachten immer mehr Zeit zusammen und sie hatten eine gute Zeit miteinander. Der neue Freund kam auch mit ihrem Sohn zurecht. Es passte also alles.
Maria wurde anhänglich
Auf einmal wie aus heiterem Himmel besuchte sie ihr neuer Freund immer seltener und verhielt sich immer zurückhaltender Maria gegenüber. Desto anhänglicher Maria wurde, desto mehr zog er sich zurück. Sein Verhalten wurde immer seltsamer. Nach einem Abendessen bei Freunden, wo sie sich zu stark dem Alkohol zugewandt hatte, kam es zum Bruch. Er hatte ihr zwar immer wieder gesagt er möchte alle Seiten von Maria kennen lernen, aber diese Seite hatte ihm vermutlich ganz und gar nicht gefallen. Nach dem Treffen kam es noch zweimal zu seltsamen WhatsApp Nachrichten, ohne einem greifbaren Inhalt, und danach war Funkstille.
Also saß meine Klientin am Boden zerstört vor mir. Wir überlegten, was den Schlimmes vorgefallen sein könnte, aber es war alles ganz normal im Rahmen gewesen, bis auf die Tatsache das Maria den Eindruck hatte, dass ihr Freund sich in der letzten Zeit mehr für eine gemeinsame Freundin interessiert hatte als für sie. Also bekam Maria Angst davor ihren Freund zu verlieren. Aus diesem Grund trank sie auch an dem Abend ein wenig zu viel. Sie wollte ihre Angst und ihren Schmerz nicht spüren und versuchte ihn mit Alkohol zu verdrängen. Dadurch das Maria nicht den Mut hatte zu sich und zu ihren Ängsten hinzuschauen, um an ihrem Thema zu arbeiten, entfernte sich ihr Freund immer mehr von ihr. Maria fing bereits nachdem sie sich mit ihrem Freund nähergekommen waren, also schon vor längerem unbewusst an, immer mehr am Freund zu klammern. Dieses Klammern ist sehr typisch bei uns Frauen, wenn wir eine alte Angst aus unserer Vergangenheit in uns tragen, in der wir befürchten verlassen zu werden.
Marias Mutter wollte der Vater immer wieder verlassen
Bei der inneren Arbeit die wir miteinander machten, zeigte sich das der Vater von Maria in ihrer Kindheit ihre Mutter immer wieder verlassen wollte. Sie stand dann immer wieder mit ihrer Mutter an der Türe und beide versuchten den Vater, der mit einem gepackten Koffer weggehen wollte, wieder zurück zu holen. Während der Aufarbeitung kam zu Tage das auch ihre Mutter und auch ihre Großmutter immer Angst davor gehabt haben verlassen zu werden. Also hatte Maria sowohl aus ihrem eigenen Erlebnis mit dem Vater als auch von der Ahnenreihe der Mutter und Großmutter dieses Thema zur Aufarbeitung in die Wiege gelegt bekommen.
So hatten wir also ein zähes Problem in ihr aufgetan. Als Kind hatte sie das immer wieder erlebt, dass der Vater seine Frau verlassen wollte. Somit hatte sie immer unbewusst dieses Bild in ihrem Kopf. Sie konnte dadurch nicht frei sein in ihrem Empfinden einem Mann gegenüber. Wenn eine Beziehung länger ging, hatte sie immer Angst verlassen zu werden. Sie konnte da gar nicht normal denken. Das Muster des verlassen werden war so tief in ihr eingeprägt, dass sie es erst einmal erkennen musste, um es anschließend verändern zu können. Sie hatte diese Szenen aus ihrer Kindheit in all den Jahren des eigenen Leidens vergessen. Wir entdeckten dieses Muster erst viele Jahre später. Also haben alle Männer bei Maria immer auf den gleichen Knopf gedrückt, und zwar auf die Angst des verlassen werden.
Der Freund von Maria konnte im Endeffekt diesem Muster nur folgen, und musste sie fast gezwungener weise verlassen. Eigentlich wollten ihr alle Männer nur dabei helfen, damit sie ihr Muster erkennt, aber sie litt einfach noch immer still und leise gefangen in ihrem alten Muster aus der Kindheit. Jetzt bekam Maria die Möglichkeit ihr verhalten zu verändern. Jedes Mal wenn sie Angst bekam ihren Freund zu verlieren, konnte sie ab dem jetzigen Zeitpunkt bewusst dagegen steuern, mit den Aufgaben die sie von mir gezeigt bekam.
Maria wurde vom Vater nie gesehen
Maria erkannte zusätzlich, dass sie nie von ihrem Vater in der Kindheit gesehen worden ist. Für ihn war das Mädchen nicht wichtig und beachtenswert. Sie wurde nie von ihm gestärkt oder unterstützt in dem was sie tat. Maria war so gut wie nicht existent für ihren Vater. Also hatte sie als Frau immer das Gefühl, dass sie nie von einem Mann gesehen und geschätzt wurde, weil sie diese Gefühle noch nie in ihrem Leben kennen gelernt hatte. So musste sie jetzt lernen sich selbst die Wertschätzung zu geben die sie benötigte. Desweiteren musste sie sich selbst sehen und anerkennen in dem was sie tat und ist. Wenn sie das nicht tun würde, so würde es sich schwierig gestalten, mit dem zukünftigen Partner in ihrem Leben. Sie würde dann weiter das kleine Mädchen bleiben, das darauf wartet von einem Mann anerkannt und geliebt zu werden.
So ist es immer spannend was für alte Verletzungen wir als Frau in uns tragen. Ebenso ist es immer wieder eine andere Ursache, die der zugrunde liegt und somit ist auch der Weg in die Heilung immer ein anderer. Maria hatte auf jeden Fall einiges erkannt, und konnte dementsprechend ihren Lebensweg neu gestalten.
Deine Petra Maurer Heilerin und Medium
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