Tinnitus als Lebenskraft und Wegweiser
Eine Klientin Mitte fünfzig kam mit dem Thema Tinnitus zu mir. Ihre Ohrgeräusche wären so laut und unerträglich, dass sie anfing nicht mehr richtig zu hören. Sie hatte die Hoffnung, dass ich sie dabei unterstützen kann, eine neue Sichtweise auf die Ursache ihres körperlichen Problems zu finden, die sie in Richtung Selbstheilung unterstützen kann.
Ich schaute mir ihr Energiefeld an, und ihr Schutzengel wies mich darauf hin, dass ihr Problem eher auf einer emotionalen, seelischen Überbelastungsebene lag. Dieses führte dazu, dass ihr Körper ihr über die Ohren signalisierte, dass sie etwas an ihrem alltäglichen Verhalten ändern sollte. Was für mich sehr hilfreich und unterstützend war, war das diese Dame, die ich jetzt Heike nennen werde, sehr offen gegenüber meiner Arbeit als Heilerin war.
Die Ursache für ihren Tinnitus lag in einer Überbelastung in ihrem Leben.
Heike stimmte mir zu, dass die Ursache für ihren Tinnitus in einer Überbelastung in ihrem Leben lag. Sie befand sich in einem Dauerstreit und einer länger andauernden schwierigen Situation mit ihrem Nachbarn, der sie immer wieder mit seinem Verhalten terrorisierte. Egal was Heike tat, dieser Mann fand immer wieder eine Möglichkeit, um ihr eine hereinzudrücken um sie emotional zu verletzen. Er versuchte sie immer wieder klein zu halten und sie zu erniedrigen. Im Laufe des Gespräches stellte sich heraus, dass Heike Probleme mit Autoritätspersonen hatte. Sie war eine sehr liebe und sensible Person von ihrer Grundstruktur her. Aus diesem Grund fiel es ihr sehr schwer sich gegen aggressive und rechthaberische Menschen durchzusetzen.
Die Ursache ihrer Probleme lag in ihrer Kindheit.
Wie sich über die innere Arbeit herausstellte lag die Ursache ihrer Probleme in ihrer Kindheit. Ihr Vater war ein aggressiver Mensch, der seine Laune immer wieder an seiner Tochter und an seiner Familie ausließ. Sie durfte sich sogar als Kind aussuchen ob sie mit einem Ledergürtel oder Kleiderbügel geschlagen werden möchte. Dieses Mädchen befand sich innerlich nie in Sicherheit. Wenn an einem Tag der Vater gute Laune hatte, dann hatte Heike Glück, denn er ließ sie in Ruhe. Hatte der Vater aber am nächsten Tag schlechte Laune, so wurde das Mädchen für nichts grundlos geschlagen. Heike konnte sich damals nicht gegen ihren Vater wehren, aber heute konnte sie nein sagen zu so einem Verhalten, um für sich selbst einzustehen. In unserer inneren Arbeit lernte Heike Ja zu sich zu sagen und zu ihren Bedürfnissen zu stehen. Sie erkannte, dass sie in der inneren Begegnung mit ihrem Vater, nein zu ihm sagen darf und zu dessen Aggressivität, Unberechenbarkeit und Grobheit. Es war die Zeit gekommen, dass sie sich von den alten Mustern die sie aus der Vergangenheit gefangen hielten befreit.
Ebenso erkannte Heike, dass sie ihren Nachbaren in die Schranken weisen kann, und sich ihm gegenüber auch wehren kann. Sie hatte, ohne es zu bemerken, ihrem Nachbarn Macht über sich selbst gegeben, und wunderte sich selbst warum sie sich nicht dagegen wehren konnte. Aus diesem Grund befand sie sich in einer schier ausweglosen wohnlichen Situation, und in einer emotionalen Situation, die zu ihrem Tinnitus geführt hatte. In dem Moment als sie erkannt hatte, dass sie ihrem Nachbarn mit ihrer inneren Stärke begegnen kann, veränderte sich die gesamte Situation im Außen. Heike konnte ihrem Nachbarn, ohne Angst vor ihm zu haben, auf der Straße begegnen. Sie konnte sich gegen dessen Aggressivität durchsetzen, indem sie mit ihrem Selbstwert dagegen hielt. Sie wurde sich ihrer eigenen Größe durch unsere innere Arbeit bewusst und musste sich nicht mehr um ihr Wohl fürchten. In Wirklichkeit stand sie nämlich auf einer viel höheren Stufe als ihr Nachbar. Solange ihr selbst diese Tatsache nicht bewusst war, konnte sie diese Qualitäten nicht in sich aktivieren und nutzen.
Sie kann ihren Nachbarn mit innrer Stärke begegnen.
Die gleiche Situation begleitete Heike auch bei der Arbeit. Da hatte sie auch einen Chef, gegen den sie sich nicht durchsetzen konnte. In diversen Situationen wurde sie mit Aufträgen und Arbeit überhäuft die eigentlich für zwei Personen gedacht waren vom Arbeitspensum her. Die Ursache lag auch in den Erlebnissen mit ihrem Vater. In dem Moment, in dem Sie in ihrem Leben lernte sich gegen ihren Vater und gegen den Nachbarn durchzusetzen und zu sich zu stehen, veränderte sich auch bei der Arbeit ihre Situation. Sie bekam noch eine neue Arbeitskollegin, die sie bei ihrer Tätigkeit entlastet. Heike verstand: „Wenn ich zu mir stehen kann und meinen eigenen Wert, meine Bedürfnisse und meine eigne Grenze kenne, dann kann niemand in meinem Leben kommen und diese Grenze überschreiten.“
Heike lernte an sich selbst zu glauben.
Aus diesem Grund tat es Heike gut an sich selbst zu glauben, und ihre eigene Grenze spüren zu lernen. Sie durfte dadurch die Erfahrung machen, dass sie in ihrem alltäglichen Leben dadurch nicht mehr schlecht behandelt wurde. Sie konnte klar und deutlich durch ihr Verhalten ihre Grenze zum Ausdruck bringen und diese wurde dann auch von ihrem Gegenüber akzeptiert. Ihr Tinnitus veränderte sich insofern, so dass wenn er laut wurde, sich Heike daran erinnerte, dass sie in dem Moment in ihrem Leben etwas tat, was ihrer seelischen Verfassung nicht gut tat. Sie konnte jetzt viel besser mit ihrem Symptom umgehen. Wenn sie dann bei sich hinschaute und überlegte, was in ihrem Leben nicht im Lot ist, so konnte sie sich selbst in dem unterstützen und erkennen was ihr in dem Augenblick fehlte.
Ihr Tinnitus wurde zu ihrem Verbündeten.
Ihr Körper wurde zu Heikes Verbündeten und nicht zu ihrem Feind. Sie hatte die Möglichkeit erhalten sich selbst zu regulieren und zu unterstützen in dem was sie tat und in dem was sie brauchte. So konnte der Tinnitus sie dann loslassen und er kam nur immer wieder mal dann, wenn sie sich zu sehr von ihren Gefühlen entfernt hat. Die Lösung war also eine große Achtsamkeit bei dem was sie im Alltag tat.
Ein Symptom stellt sich immer wieder als Wegweiser in unserem Leben heraus. Es hat seine eigene Geschichte und die ist bei jedem Menschen anders. Jeder von uns hat aber die Möglichkeit, mit dem was sich zeigt zu arbeiten, damit er das, was der Körper zum Ausdruck bringt, als Potenzialentwicklung nutzen kann. Wenn wir unseren eigenen Körper ablehnen und vor ihm Angst haben, ent-zweien wir uns selbst. Wie sollen wir inneren Frieden haben, wenn wir mit unserem eigenen Körper entzweit sind? Das sollte nicht sein. Ich glaube, das es das Wichtigste ist, dass wir unseren eigenen Körper lieben und schätzen lernen. Dann können wir mit unserem Körper in Frieden leben und seine Sprache der Symptome verstehen.
Deine Petra Maurer Heilerin und Medium
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