Fallbeispiele

Depression und Ahnen – Wer bin ich?

Verstrickung mit den Ahnen lösen

An diesem Fallbeispiel aus meiner Praxis kannst du erkennen, wie eng körperliches Leid mit karmischen Erlebnissen und emotionaler Gesundheit in einem Menschen verbunden sind.

Eine ganz besondere Frau, Mitte Fünfzig, kam in meine Praxis, weil sie nach der vielen Arbeit an sich selbst endlich mal einen signifikanten Schritt nach vorne in ihrem Leben und in ihrer Gesundheit machen wollte. Ich nenne sie in diesem Fallbeispiel Monika.

Monika wurde von einer Depression und von starker Migräne sehr oft wiederkehrender Migräne gequält. Wir gingen mit der Absicht in die Beratung, dass wir erfahren wollen, wie ihr gesundheitliches und emotionales Leid entstanden war. Als Monika sich auf ihre Depression konzentrierte, die sie immer wieder heimsuchte, spürte sie einen starken Druck im Brustbereich. Monika wünschte sich immer einen männlichen Rückhalt. Sie dachte immer sie bräuchte einen Mann, der ihr zur Seite steht. Als sie diesen Schmerz spürte wurde ihr bewusst, dass sie es leid war in ihrem Leben alles alleine zu schaffen. Sie hatte bei den Männern in ihrem Leben nie die Unterstützung erfahren, die sie sich gewünscht hätte. Sie musste immer alles allein managen und machen. Es überkam sie eine große Traurigkeit, die sie ein ganzes Leben lang schon kannte. Diese Traurigkeit war ganz groß und sie zeigte sich in Form von einer dunklen, weiblichen Gestalt. Diese Frau gehörte zu der Ahnenreihe der weiblichen Linie in Monikas Familie. Sie war eine Bauersfrau, die immer hart gearbeitet hatte. Das erzählte sie Monika, die ganz erstaunt war von der Präsenz dieser Frau. Wir ließen uns von ihr in Monikas Leben bis zu einem für sie besonderen Zeitpunkt zurückführen. Da sah sie sich als kleines Mädchen, das mit sechs Jahren bei der Oma das Geschirr spülte. Sie war schon damals brav und angepasst gewesen. Bis zu diesem Alter war Monika mehr bei ihrer Oma aufgewachsen, weil ihre Mutter auch schon in jungen Jahren schwer für die Familie arbeiten musste, genauso wie Monika heute. Sie tat schon damals das was man von ihr erwartete, damit sie dafür gelobt und geliebt wurde. Damals musste sie sich immer wieder von ihrer Familie anhören, dass sie von dem Geld was ihr Vater, der in einem anderen Land lebte und ihrer Mutter zuschickte, schon längst verhungert wäre. Das verstand zwar das kleine Mädchen nicht, aber es verletzte es trotzdem.

Nachdem Monika sich an diese Erlebnisse erinnert hatte, wurde ihr bewusst, wie traurig sie in ihrem jetzigen Leben ist. Kein Wunder das sie depressiv war. Sie stellte fest, dass sie auch ihr ganzes Leben lang nur am Machen und Tun war. Auch jetzt war sie unter der Woche allein, musste alles selbst erledigen und das fand sie schrecklich. Sie hatte zwar einen Partner, der aber wohnte, genau wie ihr Vater, weiter weg von ihr. Sie erinnerte sich auch daran, dass als sie sich als kleines Mädchen bei der Oma saß, diese ihr erzählt hatte, dass der Opa im Krieg gewesen war. So musste die Oma viele Jahre ohne ihren Mann die ganze Familie durchbringen. Monika sagte: „Ich nehme wahr, dass die Verantwortung, die ich trage, mit den Frauen in meiner Familie zu tun hat.“ Sie hatte das Pflichtgefühl von ihrer Mama und Oma übernommen. Bei der Uroma war es auch nicht anders gewesen. Alle diese Frauen aus Monikas Ahnenreihe haben ihre eigenen Interessen nie wahrgenommen, und waren immer pflichtbewusst gewesen in dem was sie taten. Als sie das erkannte, wichen diese Frauen aus ihrer Ahnenreihe ein Stück von ihr zurück. In ihrem Körper entstand endlich Raum in ihrem Brustkorb und diese Veränderung wurde in ihrem Energiefeld sichtbar. Sie konnte wieder leichter Luft holen. Ihre Mutter hatte einen Bauernhof und sowohl Monika als auch ihre Großmutter mussten auf dem Hof arbeiten, ohne dass sie je gefragten worden wären, ob sie diese Arbeit machen wollen. Sie waren als Frauen dem ganzen familiären Muster ausgeliefert und fühlten sich hilflos. Eine Auflösung dieses Musters wäre nur durch die Anerkennung, die sich Monika selbst gibt, möglich. Aber sie bemerkte erst jetzt, dass es das Muster der Frauen war, welches sie in ihrer persönlichen Entwicklung ausbremste. Dieses Muster ging über 1000 Jahre zurück, über viele Generationen von Frauen. Monika sagte: „Es ist ein Gefühl, ich hätte es nicht tun müssen, aber ich habe es getan. Ich habe es für alle die Frauen getan und ich wollte es auflösen. Ich wertschätze das was sie getan haben und so in diesem Leid gestorben sind. Diese Spirale ist schon so lange da und jetzt ist es mir klar, dass man sie auflösen muss. Dieses Gefühl des Kummers bis zur Selbstaufgabe ist ein riesiges Opfer.“ Ich fragte sie wer dieses Opfer in ihr fordert und Monika sagte: „Die Konditionierung in mir fordert es. Ich wollte den Frauen nahe sein. Männer geben keinen Halt, aber die Stärke der Frauen gibt Halt.“ Ich forderte sie auf diese Stärke einzuatmen und in sich aufzunehmen. Die Stärke machte sie ruhiger, weiter und leichter. Monika verstand, dass sie sich ab heute wenigstens ein bisschen fallen lassen kann, dass sie sich mal ausruhen kann und mal nichts tun zu darf. Sie fragte mich: „Soll ich mich selbst wahrnehmen? Wer bin ich?“ Ich fragte sie ob noch was von der Dunkelheit ihrer Depression und ihres anstrengenden Lebens übrig war in diesem wahrhaftigen „Ich bin“, und sie sagte: „Da ist nur Licht da“. Das Licht erzählte ihr: „Ich bin groß“, und Monika spürte ihre eigene Größe und wurde sich ihrer Größe bewusst.

Die erste Frau in der Ahnenreihe, die das Muster angefangen hatte, sagte zu Monika: „Ich habe es aus Liebe gemacht. Es ist aber ein Irrtum.“ Auf einmal bemerkte Monika: „Ich war eine Frau von diesen Frauen in meinem Vorleben. Ich weiß es einfach. Ich war eine dieser Frauen in dieser Ahnenreihe. Ich war die Erste. Mit der fing alles an und mit mir hört es jetzt auf. Ich war die Ursache dieses Frauenleides. Es war die Erfahrung, die wir machen wollten.“ Dennoch gibt es eine Zeit, in der sich dieses Leid und auch die Dunkelheit der Depression auflösen darf. „Es darf jetzt aufhören. Es darf jetzt gehen. Ich darf jetzt meine wahre Größe leben. Ich darf erfahren wer ich wirklich bin.“ Konkret für ihren Alltag bedeutet es, dass sie sich immer wieder an das Gefühl ihrer zurückgewonnen Größe und ihres Selbstwertes erinnern kann, welches ihr dann Stärke und Kraft für den Tag verleiht. Dafür braucht sie dann weder einen Mann noch ein altes Muster, das sie vom Weg abbringt. Sie ist frei das zu empfinden was sie stärkt und sie ihren Weg frei von alten Belastungen gehen lässt. Das ist ihr Potenzial, das sie ab heute leben kann und will. Sie kann den Samen ihrer Größe, der sie ist, einfach in die Erde pflanzen und ruhen lassen. Er findet dann seinen Weg ins Licht.

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Karma – Krankheit – Jenseitskontakt

Krankheit als Weg

Vor ungefähr fünfzehn Jahren kam ein junger Mann Anfang dreißig zu mir in die Praxis. Er lief an einer Krücke, und ich merkte, das was mit seinen Beinen nicht stimmt. Er machte einen sympathischen Eindruck auf den ersten Blick. Seine Geschichte sollte mich sehr berühren und das war der Anfang unserer gemeinsamen Geschichte. Ich durfte Achim wie ich ihn nennen werde einige Jahre auf seinem Lebensweg begleiten.

Der junge Mann erzählte mir, dass er bereits als Kind im Alter von acht Jahren an Krebs erkrankt war und davon genesen war. Achim war damals ein ziemlicher Rebell nach seiner eigenen Aussage. Er war der festen Überzeugung, dass wenn ihn diese vermeintlich schreckliche Krankheit nicht ereilt hätte, er damals in seinem Leben auf die schiefe Bahn gekommen wäre. Achim prügelte sich damals mit Jungs, die doppelt so alt waren wie er und er hatte keine Angst vor nichts und niemandem. In dem jungen Alter bekam er einige Male Chemo, und fand gleichzeitig bei einem Heiler in Norddeutschland Unterstützung, der ihn ebenfalls auf seinem Heilungsweg begleitete. Achim war sich ganz sicher, dass dieser Heiler ihn vor dem sicheren Verderben gerettet hatte. Die Behandlungen verhalf ihm zur völligen Heilung von seiner Krebserkrankung. Leider wurde die Stelle, an der der Krebs in seinem Bein saß mit Krankenhausresistenten Keimen infiziert. Das führte dazu, das Achim lange Jahre mit dieser Infektion zu kämpfen hatte. Die Infektion ging leider nicht weg. Eines Tages war diese Situation gesundheitlich nicht mehr tragbar, und ein junger Arzt machte ihm den Vorschlag für eine Operation mit einer Umkehrplastik. Diese Umkehrplastik bedeutete das Achim sein Bein am Oberschenkel amputiert bekam, und ihm aus dem Knöchel ein Kniegelenk gebaut wurde. Sein Fuß und sein Knöchel dienten ihm ab dem Zeitpunkt als Aufsatz für eine Beinprothese. Diese Prothese musste er ab dem Zeitpunkt der Operation immer tragen. Er hatte nach langen Jahren doch noch sein Bein an den Krebs verloren. Sonst aber war er gesund. Achim machte seinen Schulabschluss in der Zwischenzeit, schloss erfolgreich eine Ausbildung ab und kaufte sich sogar eine Wohnung, in der er allein wohnte zu dem Zeitpunkt als ich ihn kennen lernte.

Achim kam zu mir, weil das Schicksal abermals in seinem Leben zugeschlagen hatte. Er hatte sich in dem Gebäude, in dem er arbeitete mit einer Infektions-Krankheit infiziert. Es waren die Legionellen. Leider hatten die Ärzte den Ernst seiner gesundheitlichen Situation in der Phase seiner akuten Erkrankung nicht erkannt. Dadurch bekam Achim im Krankenhaus ein akutes Nierenversagen. Zum Glück starb Achim nicht an dem Nierenversagen, aber seine Nieren erholten sich leider nicht mehr von der Erkrankung. Ab dem Zeitpunkt musste er mit einer chronischen Niereninsuffizienz leben. Das bedeutete für ihn drei Mal in der Woche zum Reinigen seines Blutes in ein Nierenzentrum für Dialyse zu fahren. Da musste er mehrere Stunden sein Blut reinigen lassen. Dieses sollte aber keine Kritik an der Schulmedizin sein. Das waren einfach nur die Fakten, die Achim mir erzählte. Er kam zu mir mit der Hoffnung, dass ich ihm seine Nieren reaktivieren könnte. Ab dem Zeitpunkt haben wir oft miteinander gearbeitet an seinen emotionalen, seelischen und körperlichen Themen. Ich habe an ihm Geistiges Heilen, eine ganz besondere Massagemethode, Rückführungen in vergangene Leben, Gesprächstherapie und noch vieles mehr praktiziert. Leider konnte ich seinen Zustand nur bis zu einem gewissen Punkt verbessern. Manchmal darf sogar ich als Heilerin nicht in den Lebensweg eines Menschen eingreifen und sein Schicksal in Richtung Selbstheilung verändern.

Eines Tages als ich auf dem Wochenmarkt einkaufen war, traf ich Achims Mutter. Ich hatte sie gar nicht erkannt, aber sie kam auf mich zu und fragte mich, ob sie mich denn umarmen dürfte. Ich war so überrascht von ihrer Bitte und gewährte ihr natürlich ihren Wunsch. Ich werde die Umarmung dieser Mutter nie vergessen. Es waren Minuten, die alles an Dankbarkeit, welche mir ein Mensch entgegenbringen konnte, für mich ausgedrückt haben. Ab dem Moment wusste ich, dass die Arbeit, die ich mit Achim zusammen machte, immer von einem anderen Erfolg getragen sein wird. Wir Menschen denken immer, dass nur eine Heilung zählt. Bei Achim habe ich gelernt, dass der Weg und jeder einzelne Tag zählt und nicht die körperliche Heilung. Achim war immer guter Laune. Er war nie verbittert wegen seinem Schicksal. Durch meine Arbeit wurde er immer aufgeschlossener dem Leben gegenüber. Sein gesundheitlicher Zustand verbesserte sich. Achim konnte wieder arbeiten gehen und am normalen sozialen Leben teilnehmen. Er hatte sogar eine Freundin für eine kurze Zeit. Achim hatte eine wunderbare Familie, die immer für ihn da war, und um die er sich immer wieder auch selbst kümmerte und manchmal auch Sorgen machte. Er hatte auch viele Freunde. Es war für mich wirklich schön zu sehen, wie er vom Leben getragen wurde, weil er mit seinem Leben im Einklang war, trotz der vielen Einschränkungen, die er hatte.

Einmal haben wir uns in einer Therapiestunde überlegt, was ihm denn noch mehr Freude bereiten würde in seinem Leben. Da er leider durch die Erkrankung nicht mit einem Flugzeug fliegen konnte, kamen wir zu der Erkenntnis, dass er was Besonderes bräuchte, aber wir kamen nicht darauf, was es sein könnte. Wir machten eine geführte innere Reise. In dieser inneren Reise sah er sich auf einer Straße entlanglaufen. Am Ende der Straße stand ein Auto. Wir erkannten die Marke des Autos und es war uns klar, dass Achim sich dieses SUV-Auto kaufen würde. Zu der Zeit waren diese Autos noch eine Rarität im Straßenverkehr, aber wir waren überzeugt, dass dieses Auto ihm sehr viel Freude bereiten würde. So kam es auch. Achim hatte zufällig das Geld für einen gebrauchten SUV beisammen, und er kaufte sich sein Traumauto, einen Porsche. Ich werde nie seine Freude und sein strahlendes Gesicht vergessen, als er mir das Auto gezeigt hatte. Er war so sehr erfüllt von Glück und Lebensfreude durch dieses Auto. Jeder schaute auf ihn und bewunderte ihn, wenn er aus dem Auto ausstieg. Es war das Richtige gewesen was er sich und seinem Seelchen gegönnt hatte.

In einer weiteren inneren Reise fanden wir auch die karmische Ursache für seine Krebserkrankung. Er hatte in einem vergangenen Leben, anderen Menschen Schaden zugefügt und wollte in diesem Leben dafür eine Wiedergutmachung leisten. Diese kam in Form einer Krebserkrankung im jungen Alter zum Tragen. Somit konnte seine Krebserkrankung in diesem Leben die Verletzung an den anderen Menschen im vergangenen Leben ausgleichen und wiedergutmachen. Leider wurde uns für seine Nierenerkrankung keine karmische Ursache gezeigt. So kann es auch manchmal gehen. Auch ich als Heilerin darf nicht überall in das Schicksal eines Menschen hineinsehen.

Das Überraschende Ende an der gesamten Lebensgeschichte von Achim war, dass er an Herzversagen starb und nicht an seiner Nierenerkrankung. Ein halbes Jahr nach seinem Versterben begegnete er mir eines Tages auf der Straße vor meiner Haustüre. Er ging ein Stück des Weges mit mir mit, und erzählte mir von dem was er in der letzten Zeit im Jenseits erlebt hatte. Er sagte zu mir: „Ich danke dir für die ganze Mühe, die du dir bei meiner Behandlung gegeben hast. Lerne jeden Tag zu genießen, denn der Augenblick ist das was dich erfüllt und glücklich macht. Es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft. Der augenblickliche Moment ist der, der dich bewusst und zufrieden sein lässt. Lerne zwischen Illusion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Nicht alles wonach ein Mensch in seiner Heilung strebt ist wichtig in Erfüllung zu gehen. Es gibt Beschwerden die einfach so wie sie sind erlebt werden müssen, ohne eine Chance auf Besserung.“ Ich fragte ihn wie es ihm nach seinem Tod ergangen ist. Dazu erzählte er mir: „Nach meinem Übergang war ich in einer Art Krankenhaus in dem Menschen nach ihrem physischen Tod sich von ihren Strapazen erholen können. Mein Schutzengel war die ganze Zeit bei mir. Endlich konnte ich mich da von den Strapazen des Lebens und der Krankheit entspannen und mein geschundener Körper durfte sich von mir lösen. Den ganzen Ballast der vergangenen Jahre konnte ich loslassen. Jetzt im Augenblick überprüfe ich die Stationen meines letzten Erdenlebens. Ich bin so enttäuscht das ich mir nicht noch mehr an Erkrankungen vorgenommen hatte.“ Als ich diesen Satz hörte war ich sehr verwundert. Ich sagte zu ihm: „Du hattest es ja schwer genug in deinem Leben mit all den Erkrankungen, die du gehabt hast.“ Er antwortete mir: „Ja, ja, aber eigentlich hätte ich es mit noch mehr körperlichen Krankheiten und Erfahrungen füllen können. Definitiv ist auch das Thema Beziehung zu einer Frau zu kurz gekommen. Das muss ich für meine zukünftige Existenz viel besser planen“. Ich war sehr überrascht von der Begegnung mit Achim, weil ich gar nicht damit gerechnet hatte, ihm einfach so auf der Straße auf meinem Weg zu meiner Praxis, zu begegnen. Ich dachte mir mit meinem menschlichen Verstand, dass dieser Mann so viel an Krankheit überstehen durfte in seinem Leben. Er aber meinte es wäre zu wenig gewesen was er erlebt hatte. Das hat mich sehr erstaunt und mich sehr nachdenklich gemacht.

So erkenne ich immer wieder bei meiner Arbeit, wie der Mensch sich gar nicht der Bedeutung und der Sinnhaftigkeit seiner körperlichen Erkrankungen oder Beschwerden bewusst ist. Wir denken immer, dass wenn wir gesund sind und alles gut in unserem Leben läuft, unser Leben in Ordnung ist. Auf der geistigen Ebene scheint es wohl anders zu sein. So ist das auch für mich immer wieder berührend, wenn ich einem verstorbenen Menschen nach seinem Übergang in die Geistige Welt wieder, auf der Erde, begegne. Es stärkt mich immer wieder in meinem Wirken als Medium und Heilerin. Denn nichts ist so wie es manchmal zu sein scheint bei meiner Arbeit. Alles kann manchmal ganz anders sein.

So widme ich diesen Bericht postum dir lieber M. Ich danke dir von Herzen für die Zeit, die wir gemeinsam haben verleben dürfen. Ich wünsche dir auf deinem weiteren Seelenweg von Herzen alles Gute.

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Rückführung – Loslösung von der Angst vor körperlicher oder seelischer Gewalt

Angst vor dem Wutausbruch seines Partners

Eine Klientin von mir, Anfang 40, die ich in diesem Fallbeispiel Sigrun nennen werde, kam zu mir und berichtete, dass es ihr zurzeit energetisch und auch körperlich sehr schlecht ginge. Auch zwischen ihr und ihrem Mann gäbe es Reibereien, „als würde jemand zwischen uns stehen.“ Ihre körperlichen Probleme würden durch ärztliche Behandlung nicht besser und energetisch hatte sie den Eindruck, dass ihr irgendetwas oder irgendjemand die Energie abziehen würde. Sie wollte wissen, wo die Ursache für Ihr Problem sitzen würde.

So machten wir uns gemeinsam auf die Suche nach dem Gefühl, welches ihr zeigte, dass ihre Energiespirale immer weiter nach unten ginge. Dabei stießen wir auf ein Körpergefühl in ihrem Bauchraum. Sigrun hatte das Gefühl sie hätte einen Kloß in ihrem Bauch, der ihr die ganze Kraft rauben würde. Ich schaute mir den Ursprung ihres Leidens auf der energetischen Ebene an und entdeckte, dass dieses Mal die Ursache in einem Vorleben von Sigrun lag. Ich sah sie auf dem Boden liegen. Sie lag regungslos da. Ich fragte Sigrun ob sie zusammen mit mir sich diese Frau ansehen würde und sie war bereit dazu. So sah sie auch diese Frau auf dem Boden liegen. Sie lag ihrer Beschreibung nach in der Gosse, und war so zusammengeschlagen, dass Sigrun ihren Anblick kaum aushalten konnte. Ihr Gesicht war von Blut überströmt. Sigrun versuchte der Frau aufzuhelfen, aber sie kam nicht hoch. Sie war viel zu schwach. Also hielten Sigrun und ich Ausschau nach einer Möglichkeit, um die Frau von der Straße wegzubringen. Am Rande der Straße erblickten wir eine Schubkarre. Das wäre eine Möglichkeit, um der Frau zu helfen von der Straße wegzukommen. Auf der Straße war keine Menschenseele unterwegs. Allein aber schaffte Sigrun die Frau nicht in die Schubkarre zu heben. Nach einiger Zeit kam ein dunkel gekleideter Mann die Straße entlanggelaufen. Der sah Sigrun so unheimlich aus, dass sie ihn weiter gehen ließ, ohne ihn um Hilfe zu bitten. Einige Minuten später kam ein freundlicher, junger Mann des Weges. Den sprach Sigrun an, und er half ihr, die Frau in die Schubkarre zu legen. Sigrun war so desorientiert, dass sie nicht wusste, wohin sie mit der Frau gehen soll. Wir entschieden, dass sie den Mann die Schubkarre schieben lässt entlang des Weges, weil sie selbst eh nicht die Kraft dazu gehabt hätte.

So liefen sie schweigend nebeneinander die Straße entlang bis sie an eine kleine Brücke kamen, die über einen Bach führte. Hinter der Brücke war ein hell erleuchtetes Haus. Das war Sigrun schon von weitem aufgefallen. Sie wusste innerlich, dass sie die Frau zu diesem Haus bringen musste. Der junge Mann verabschiedete sich dann und ging weiter seines Weges. Sigrun war an dem Haus angelangt mit der Frau. Die Tür ging auf und es war hell und freundlich in dem Haus. Sigrun erblickte im Haus eine Frau um die Fünfzig. Im Haus war alles froh und hell und ich spürte ihre Erleichterung. Sie fühlte sich aufgehoben und geborgen in dem Haus. Ich fragte Sigrun ob wir die verletzte Frau bei dieser Frau im Haus lassen können, damit sie die geschundene Frau gesund pflegt. Sigrun bejahte das. Sie sagte die Frau hätte ihr gesagt, sie wäre eine Kräuterfrau und sie würde die kranke Frau pflegen bis sie gesundet. Danach meinte Sigrun sie hätte das Gefühl sie sollte sich verabschieden und sagte: „es ist mir ein dringendes Bedürfnis mich vorher noch einmal zu bedanken“. Danach hatte sie das Haus verlassen. Vor dem Haus sagte sie „danke für den Weg, dass ich dahin gefunden habe“. Sie atmete die Luft vor dem Haus ein und roch den Duft von Rosen, der in der Luft lag. Sie spürte, wie ihr Körper sich entspannte. Er fühlte sich immer leichter und leichter an. Sigrun wusste innerlich, dass sie angekommen war an einem sicheren Ort und sie spürte diese Sicherheit in ihrem ganzen Körper. Sie genoss die Sicherheit in sich und erlaubte sich dieses Gefühl der Freiheit bewusst wahrzunehmen. Denn sie war frei von den alten Verletzungen und dem alten Schmerz. Sie nahm dieses Gefühl der Freiheit und Sicherheit in jede Zelle ihres Körpers auf und war total dankbar dafür. Sigrun wusste das sie ihren Lebensweg ab heute mit viel mehr Leichtigkeit und Vertrauen in sich selbst gehen kann. Sie lächelte in sich hinein und sagte „Ich bin frei!“.

Wenn eine Frau in einem vorangegangenen Leben Gewalt erlebt hat, so kann es in ihrem jetzigen Leben zu Situationen kommen, in denen sie sich ohne Grund von den Gefühlen oder Handlungen ihres Partners oder Mannes bedroht fühlt. Manche Frauen erleben zum Beispiel physische oder psychische Gewalt in einer Beziehung und können sich daraus nicht lösen. Andere fürchten sich davor, wenn ihr Mann wütend wird. Sigrun hatte erkannt das sie sich nicht von der gewalttätigen Wut ihres Mannes fürchten muss. Ihre Angst war ein Überbleibsel aus dem Erleben als Frau in einem vergangenen Leben, das eigentlich schon längst vorbei war. Ihr Seelenmantel hatte aber dieses Erlebnis doch noch mitgebracht in dieses Leben, und so hatte sie jetzt die Chance erhalten, es zu lösen.

Wir Frauen reagieren manchmal für uns selbst unbegreiflich auf eine Situation, die eigentlich überhaupt nicht bedrohlich ist. Das kommt oft aus unerlösten Themen, die wir unbewusst mit uns herumtragen. Deren Ursache liegt oft in einem vergangenen Leben. Es lohnt sich immer wieder einen Blick in sein inneres Erleben zu riskieren, denn es erleichtert das Leben um Einiges und macht es einfacher und glücklicher.

 

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Probleme mit dem Vater, Nachbarn und dem Chef

Tinnitus als Lebenskraft und Wegweiser

Eine Klientin Mitte fünfzig kam mit dem Thema Tinnitus zu mir. Ihre Ohrgeräusche wären so laut und unerträglich, dass sie anfing nicht mehr richtig zu hören. Sie hatte die Hoffnung, dass ich sie dabei unterstützen kann, eine neue Sichtweise auf die Ursache ihres körperlichen Problems zu finden, die sie in Richtung Selbstheilung unterstützen kann.

Ich schaute mir ihr Energiefeld an, und ihr Schutzengel wies mich darauf hin, dass ihr Problem eher auf einer emotionalen, seelischen Überbelastungsebene lag. Dieses führte dazu, dass ihr Körper ihr über die Ohren signalisierte, dass sie etwas an ihrem alltäglichen Verhalten ändern sollte. Was für mich sehr hilfreich und unterstützend war, war das diese Dame, die ich jetzt Heike nennen werde, sehr offen gegenüber meiner Arbeit als Heilerin war.

Heike stimmte mir zu, dass die Ursache für ihren Tinnitus in einer Überbelastung in ihrem Leben lag. Sie befand sich in einem Dauerstreit und einer länger andauernden schwierigen Situation mit ihrem Nachbarn, der sie immer wieder mit seinem Verhalten terrorisierte. Egal was Heike tat, dieser Mann fand immer wieder eine Möglichkeit, um ihr eine hereinzudrücken um sie emotional zu verletzen. Er versuchte sie immer wieder klein zu halten und sie zu erniedrigen. Im Laufe des Gespräches stellte sich heraus, dass Heike Probleme mit Autoritätspersonen hatte. Sie war eine sehr liebe und sensible Person von ihrer Grundstruktur her. Aus diesem Grund fiel es ihr sehr schwer sich gegen aggressive und rechthaberische Menschen durchzusetzen.

Wie sich über die innere Arbeit herausstellte lag die Ursache ihrer Probleme in ihrer Kindheit. Ihr Vater war ein aggressiver Mensch, der seine Laune immer wieder an seiner Tochter und an seiner Familie ausließ. Sie durfte sich sogar als Kind aussuchen ob sie mit einem Ledergürtel oder Kleiderbügel geschlagen werden möchte. Dieses Mädchen befand sich innerlich nie in Sicherheit. Wenn an einem Tag der Vater gute Laune hatte, dann hatte Heike Glück, denn er ließ sie in Ruhe. Hatte der Vater aber am nächsten Tag schlechte Laune, so wurde das Mädchen für nichts grundlos geschlagen. Heike konnte sich damals nicht gegen ihren Vater wehren, aber heute konnte sie nein sagen zu so einem Verhalten, um für sich selbst einzustehen. In unserer inneren Arbeit lernte Heike Ja zu sich zu sagen und zu ihren Bedürfnissen zu stehen. Sie erkannte, dass sie in der inneren Begegnung mit ihrem Vater, nein zu ihm sagen darf und zu dessen Aggressivität, Unberechenbarkeit und Grobheit. Es war die Zeit gekommen, dass sie sich von den alten Mustern die sie aus der Vergangenheit gefangen hielten befreit.

Ebenso erkannte Heike, dass sie ihren Nachbaren in die Schranken weisen kann, und sich ihm gegenüber auch wehren kann. Sie hatte, ohne es zu bemerken, ihrem Nachbarn Macht über sich selbst gegeben, und wunderte sich selbst warum sie sich nicht dagegen wehren konnte. Aus diesem Grund befand sie sich in einer schier ausweglosen wohnlichen Situation, und in einer emotionalen Situation, die zu ihrem Tinnitus geführt hatte. In dem Moment als sie erkannt hatte, dass sie ihrem Nachbarn mit ihrer inneren Stärke begegnen kann, veränderte sich die gesamte Situation im Außen. Heike konnte ihrem Nachbarn, ohne Angst vor ihm zu haben, auf der Straße begegnen. Sie konnte sich gegen dessen Aggressivität durchsetzen, indem sie mit ihrem Selbstwert dagegen hielt. Sie wurde sich ihrer eigenen Größe durch unsere innere Arbeit bewusst und musste sich nicht mehr um ihr Wohl fürchten. In Wirklichkeit stand sie nämlich auf einer viel höheren Stufe als ihr Nachbar. Solange ihr selbst diese Tatsache nicht bewusst war, konnte sie diese Qualitäten nicht in sich aktivieren und nutzen.

Die gleiche Situation begleitete Heike auch bei der Arbeit. Da hatte sie auch einen Chef, gegen den sie sich nicht durchsetzen konnte. In diversen Situationen wurde sie mit Aufträgen und Arbeit überhäuft die eigentlich für zwei Personen gedacht waren vom Arbeitspensum her. Die Ursache lag auch in den Erlebnissen mit ihrem Vater. In dem Moment, in dem Sie in ihrem Leben lernte sich gegen ihren Vater und gegen den Nachbarn durchzusetzen und zu sich zu stehen, veränderte sich auch bei der Arbeit ihre Situation. Sie bekam noch eine neue Arbeitskollegin, die sie bei ihrer Tätigkeit entlastet. Heike verstand: „Wenn ich zu mir stehen kann und meinen eigenen Wert, meine Bedürfnisse und meine eigne Grenze kenne, dann kann niemand in meinem Leben kommen und diese Grenze überschreiten.“ Aus diesem Grund tat es Heike gut an sich selbst zu glauben, und ihre eigene Grenze spüren zu lernen. Sie durfte dadurch die Erfahrung machen, dass sie in ihrem alltäglichen Leben dadurch nicht mehr schlecht behandelt wurde. Sie konnte klar und deutlich durch ihr Verhalten ihre Grenze zum Ausdruck bringen und diese wurde dann auch von ihrem Gegenüber akzeptiert. Ihr Tinnitus veränderte sich insofern, so dass wenn er laut wurde, sich Heike daran erinnerte, dass sie in dem Moment in ihrem Leben etwas tat, was ihrer seelischen Verfassung nicht gut tat. Sie konnte jetzt viel besser mit ihrem Symptom umgehen. Wenn sie dann bei sich hinschaute und überlegte, was in ihrem Leben nicht im Lot ist, so konnte sie sich selbst in dem unterstützen und erkennen was ihr in dem Augenblick fehlte. Ihr Körper wurde zu Heikes Verbündeten und nicht zu ihrem Feind. Sie hatte die Möglichkeit erhalten sich selbst zu regulieren und zu unterstützen in dem was sie tat und in dem was sie brauchte. So konnte der Tinnitus sie dann loslassen und er kam nur immer wieder mal dann, wenn sie sich zu sehr von ihren Gefühlen entfernt hat. Die Lösung war also eine große Achtsamkeit bei dem was sie im Alltag tat.

Ein Symptom stellt sich immer wieder als Wegweiser in unserem Leben heraus. Es hat seine eigene Geschichte und die ist bei jedem Menschen anders. Jeder von uns hat aber die Möglichkeit, mit dem was sich zeigt zu arbeiten, damit er das, was der Körper zum Ausdruck bringt, als Potenzialentwicklung nutzen kann.  Wenn wir unseren eigenen Körper ablehnen und vor ihm Angst haben, ent-zweien wir uns selbst. Wie sollen wir inneren Frieden haben, wenn wir mit unserem eigenen Körper entzweit sind? Das sollte nicht sein. Ich glaube, das es das Wichtigste ist, dass wir unseren eigenen Körper lieben und schätzen lernen. Dann können wir mit unserem Körper in Frieden leben und seine Sprache der Symptome verstehen.

 

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Probleme mit dem Partner erkennen und lösen

Wie erkenne ich meine Blockaden und Ängste in meiner Beziehung

Eine Frau Mitte dreißig, die ich Maria nenne in diesem Bericht, kam in meine Praxis. Sie wollte wissen woran es liegen würde, dass sie immer wieder in den letzten Jahren an die falschen Männer geraten ist. Sie schaffte es nie einen Mann über einen längeren Zeitraum bei sich zu halten. Nach einigen Monaten machte sich jeder Partner aus dem Staub und sie blieb jedes Mal mit gebrochenem Herzen zurück. Egal was sie probierte und auch wie sie sich verhielt, am Ende der Partnerschaft blieb sie immer allein.

Auch die letzte Partnerschaft fing richtig vielversprechend an. Der neue Freund war sehr verliebt in Maria. Er war sehr zuvorkommend und auch sehr bemüht. Am Anfang als sie ihn kennen lernte, war sie noch nicht so ganz von ihm überzeugt, doch desto mehr sie Zeit mit ihm verbrachte, desto mehr fand sie Gefallen an ihm. Sie kamen sich nach einem candle light dinner noch näher, und schon war es um das Herz von Maria geschehen. Der neue Partner war der Mann, mit dem sie alt werden wollte. Sie verbrachten immer mehr Zeit zusammen und sie hatten eine gute Zeit miteinander. Der neue Freund kam auch mit ihrem Sohn zurecht. Es passte also alles.

Auf einmal wie aus heiterem Himmel besuchte sie ihr neuer Freund immer seltener und verhielt sich immer zurückhaltender Maria gegenüber. Desto anhänglicher Maria wurde, desto mehr zog er sich zurück. Sein Verhalten wurde immer seltsamer. Nach einem Abendessen bei Freunden, wo sie sich zu stark dem Alkohol zugewandt hatte, kam es zum Bruch. Er hatte ihr zwar immer wieder gesagt er möchte alle Seiten von Maria kennen lernen, aber diese Seite hatte ihm vermutlich ganz und gar nicht gefallen. Nach dem Treffen kam es noch zweimal zu seltsamen WhatsApp Nachrichten, ohne einem greifbaren Inhalt, und danach war Funkstille. Also saß meine Klientin am Boden zerstört vor mir. Wir überlegten, was den Schlimmes vorgefallen sein könnte, aber es war alles ganz normal im Rahmen gewesen, bis auf die Tatsache das Maria den Eindruck hatte, dass ihr Freund sich in der letzten Zeit mehr für eine gemeinsame Freundin interessiert hatte als für sie. Also bekam Maria Angst davor ihren Freund zu verlieren. Aus diesem Grund trank sie auch an dem Abend ein wenig zu viel. Sie wollte ihre Angst und ihren Schmerz nicht spüren und versuchte ihn mit Alkohol zu verdrängen. Dadurch das Maria nicht den Mut hatte zu sich und zu ihren Ängsten hinzuschauen, um an ihrem Thema zu arbeiten, entfernte sich ihr Freund immer mehr von ihr. Maria fing bereits nachdem sie sich mit ihrem Freund nähergekommen waren, also schon vor längerem unbewusst an, immer mehr am Freund zu klammern. Dieses Klammern ist sehr typisch bei uns Frauen, wenn wir eine alte Angst aus unserer Vergangenheit in uns tragen, in der wir befürchten verlassen zu werden.

Bei der inneren Arbeit die wir miteinander machten, zeigte sich das der Vater von Maria in ihrer Kindheit ihre Mutter immer wieder verlasse wollte. Sie stand dann immer wieder mit ihrer Mutter an der Türe und beide versuchten den Vater, der mit einem gepackten Koffer weggehen wollte, wieder zurück zu holen. Während der Aufarbeitung kam zu Tage das auch ihre Mutter und auch ihre Großmutter immer Angst davor gehabt haben verlassen zu werden. Also hatte Maria sowohl aus ihrem eigenen Erlebnis mit dem Vater als auch von der Ahnenreihe der Mutter und Großmutter dieses Thema zur Aufarbeitung in die Wiege gelegt bekommen. So hatten wir also ein zähes Problem in ihr aufgetan. Als Kind hatte sie das immer wieder erlebt, dass der Vater seine Frau verlassen wollte. Somit hatte sie immer unbewusst dieses Bild in ihrem Kopf. Sie konnte dadurch nicht frei sein in ihrem Empfinden einem Mann gegenüber. Wenn eine Beziehung länger ging, hatte sie immer Angst verlassen zu werden. Sie konnte da gar nicht normal denken. Das Muster des verlassen werden war so tief in ihr eingeprägt, dass sie es erst einmal erkennen musste, um es anschließend verändern zu können. Sie hatte diese Szenen aus ihrer Kindheit in all den Jahren des eigenen Leidens vergessen. Wir entdeckten dieses Muster erst viele Jahre später. Also haben alle Männer bei Maria immer auf den gleichen Knopf gedrückt, und zwar auf die Angst des verlassen werden. Der Freund von Maria konnte im Endeffekt diesem Muster nur folgen, und musste sie fast gezwungener weise verlassen. Eigentlich wollten ihr alle Männer nur dabei helfen, damit sie ihr Muster erkennt, aber sie litt einfach noch immer still und leise gefangen in ihrem alten Muster aus der Kindheit. Jetzt bekam Maria die Möglichkeit ihr verhalten zu verändern. Jedes Mal wenn sie Angst bekam ihren Freund zu verlieren, konnte sie ab dem jetzigen Zeitpunkt bewusst dagegen steuern, mit den Aufgaben die sie von mir gezeigt bekam.

Maria erkannte zusätzlich, dass sie nie von ihrem Vater in der Kindheit gesehen worden ist. Für ihn war das Mädchen nicht wichtig und beachtenswert. Sie wurde nie von ihm gestärkt oder unterstützt in dem was sie tat. Maria war so gut wie nicht existent für ihren Vater. Also hatte sie als Frau immer das Gefühl, dass sie nie von einem Mann gesehen und geschätzt wurde, weil sie diese Gefühle noch nie in ihrem Leben kennen gelernt hatte. So musste sie jetzt lernen sich selbst die Wertschätzung zu geben die sie benötigte. Desweiteren musste sie sich selbst sehen und anerkennen in dem was sie tat und ist. Wenn sie das nicht tun würde, so würde es sich schwierig gestalten, mit dem zukünftigen Partner in ihrem Leben. Sie würde dann weiter das kleine Mädchen bleiben, das darauf wartet von einem Mann anerkannt und geliebt zu werden.

So ist es immer spannend was für alte Verletzungen wir als Frau in uns tragen. Ebenso ist es immer wieder eine andere Ursache, die der zugrunde liegt und somit ist auch der Weg in die Heilung immer ein anderer. Maria hatte auf jeden Fall einiges erkannt, und konnte dementsprechend ihren Lebensweg neu gestalten.

 

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Berufliche Entscheidung treffen!

Wie du erkennst was du in deinem Beruf brauchst

 

Eine Frau Ende 30 kam zu mir weil sie sich nicht mehr sicher war, ob sie ihren bisherigen Beruf weiter ausüben wollte. Sie war im Moment beurlaubt, weil sie sich in einer sehr schwierigen privaten Situation befand. Ihr Mann war krank geworden vor einigen Jahren und sie musste ihn rund um die Uhr betreuen. Sie hatte eine kleine Tochter von 3 Jahren mit ihm, was die Situation auch nicht einfacher machte. So war sie hin und her gerissen zwischen ihrem Pflichtgefühl ihren Mann zu unterstützen und der Möglichkeit wieder in ihrem Beruf einzusteigen.

Wir Frauen haben immer die Tendenz uns selbst als Person mit unseren eigenen Bedürfnissen zurückzustellen. Wir sind so sehr getragen von dem Wunsch unseren Lieben was Gutes zu tun, dass wir dabei vergessen auch uns selbst immer wieder was Gutes zu tun und zu schenken. Als ich diese Dame fragte was sie denn nur für sich selbst bräuchte und worauf sie eigentlich Lust hätte zu tun, hat sie mir ganz ehrlich geantwortet, dass sie das gar nicht wüsste. Nur allzu gut erinnere ich mich an die Zeit in meinem Leben in der ich auch nur wie ein Roboter funktioniert habe. Ich hätte es nie in Betracht gezogen, dass ich auch das Recht darauf habe, eigene Bedürfnisse zu haben und das ich diese auch in den Mittelpunkt meines Lebens stellen darf. Ich habe mich lieber in der Pflichterfüllung von Familie, Job und Freunden fast aufgegeben, bevor ich mir selbst was Gutes getan hätte. So erkannte diese ganz reizende Klientin von mir, dass sie auch die Sachen die sie tut mit Lust und Freude machen könnte, nicht nur aus einer Pflichterfüllung heraus, die sie dann aber auch nicht glücklich machen würde.

Ihre berufliche Situation wegen der sie zu mir kam war nämlich diejenige: in dem Büro in dem Anja bis zur Geburt ihrer Tochter gearbeitet hatte, fand sie nicht so gut Anschluss an ihre Kollegen. Sie hatte tatsächlich Probleme mit den Gesprächen die da geführt wurden, weil diese eigentlich für sie substanzlos waren und ihr nichts gaben. So blieb Anja lieber bei der Gruppe von Menschen die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit zu betreuen hatte, denn da fühlte sie sich wohl. Die anderen Kollegen fanden das aber wohl nicht so gut und die Abteilungsleitung ebenso nicht, so das ihn ihrer Beurteilung in ihrem Abschlusszeugnis dieses Verhalten von ihr bemängelt wurde. So befand sich Anja im Konflikt. Sie mochte ihren Job, aber die Auslegung die da gelebt wurde, wurde ihrer selbst nicht gerecht. Ihr Herz wurde ja von den anderen Menschen nicht erreicht und das was sie weiter geben sollte, damit konnte sie sich auch nicht identifizieren. Um so eine Zeit bemerken wir in unserem Leben, das wir unzufrieden werden und fangen an, an unserem Weg zu zweifeln. Doch ist aber nicht der Beruf den wir ergriffen haben oft das Problem, sondern die Art und Weise wie die Anderen Erwartungen an uns haben und meinen wie wir zu agieren haben. Das gilt es zu erkennen, damit man dann eine andere Richtung in seinem Leben einschlagen darf.

Es ist ganz wichtig für uns, das wir uns selbst kennen lernen mit unseren Bedürfnissen und Wünschen. Das ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit mit dieser Klientin. Wenn sie sich darüber bewusst wird, worauf sie Lust hat und was ihr gut tut, dann kann sie ihrem Leben eine ganz neue Richtung geben. Dann sucht sie sich eine neue Arbeit in der sie sich genau so einbringen kann wie sie ist. Sie kann ihre neuen Erfahrungen einfließen lassen und sie wird dafür gemocht werden von ihrem Umfeld. Denn eins ist wichtig. Jeder von euch ist so richtig wie er ist. Das gilt es immer wieder zu erinnern. Wenn ich weiß was ich brauche, dann kann ich mich auf den Weg machen und auch Du wirst diese Energien in Dein Leben ziehen. Deine geistige Führung wird dafür sorgen, dass Du das erhältst was Dich aufblühen und zufrieden sein lässt. Der Weg dahin ist ganz klar: hinschauen, spüren, erkennen und umsetzen. Vertraue Dir selbst. Und plötzlich weißt Du, das es jetzt Zeit ist etwas Neues zu beginnen in deinem Leben.

 

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Probleme mit der Mutter 

Mit dem inneren Kind Frieden schließen

Ein fünfzig Jahre alter Mann, den ich in diesem Bericht Michael nennen werde, kam zu mir, weil ich seine Frau beraten hatte. Sie war so begeistert von meiner Unterstützung, so dass Michael sich auch entschlossen hatte sich von mir beraten zu lassen. Ich bin immer ein bisschen skeptisch, wenn Klienten zu mir geschickt werden, von ihren Partnerinnen. In diesem Fall sollte es sich während dem Gespräch herausstellen, dass tatsächlich der innere Antrieb von Michael dahinter stand, um eine Sitzung mit mir abzuhalten. Michael kam mit dem Wunsch zu mir, dass er wieder am Wasser leben möchte, und ich sollte ihm eigentlich mit Unterstützung meiner Hellsichtigkeit sagen, wo und in welcher Form das in seinem Leben möglich wäre.

Michael war schon überall auf der Welt herum gekommen. Seine Lebensgeschichte hatte in Deutschland angefangen. Da hatte er Ingenieurswissenschaften studiert und eine Weile am Bodensee und in anderen Städten Deutschlands gelebt und in seinem Beruf als Ingenieur gearbeitet. Am Bodensee hatte er seine Frau kennen gelernt. Sie war auch begeisterte Seglerin wie er. Also entschieden sie sich gemeinsam nach Teneriffa auszuwandern. Da hatten sie sich ein Geschäft aufgebaut, aber das lief nicht so wie sie es sich vorgestellt hatten. Zu dem Zeitpunkt bekam er ein Jobangebot aus den USA. Die beiden entschieden sich nach Amerika weiterzuziehen, wo sie in dem Moment lebten, als ich mit Michael über Skype arbeitete. Michael arbeitete in seinem alten Beruf als Ingenieur. Leider gab es an dem Ort wo sie wohnten keine Möglichkeit zu segeln oder am Wasser zu wohnen. Ihm und seiner Frau fehlte das Leben am Wasser und das Segeln so sehr, dass sie schon wieder dabei waren ihre Zelte abzubrechen, um nach Deutschland an den Bodensee zurückzukehren. Was mir während der Beratung aufgefallen war, und worauf mich seine geistige Führung hinwies, war das Michael sich immer wieder an einem Ort eine Existenz aufgebaut hatte und dann komplett alles zurückließ, um dann wieder an einem anderen Ort auf der Welt wieder von Null anzufangen. Er schaffte es nicht eine Kontinuität in sein Leben zu bringen. Obwohl er immer sehr hart daran arbeitete und gute Arbeit leistete in seinem Job, ließ er immer wieder alles zurück.

Ich sah mir seinen Lebensweg an, und sein Schutzengel wies mich darauf hin, dass die Ursache für sein bewegtes Leben in seiner Kindheit und Jugend zu finden sei. Er sagte mir, ich soll ihn nach seinem Verhältnis zu seiner Mutter fragen. Ich verstand auf Anhieb nicht was der Engel ganz genau damit meinte, aber im Laufe der Jahre hatte ich gelernt, dass ich die Fragen des Schutzengels an meinen Klienten genauso weitergebe, wie ich sie gesagt bekomme. Michael sagte mir, dass er keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter hätte. Er hätte die Verbindung über die Jahre verloren, aber er würde da nichts vermissen. Am Rande erzählte er mir das seine Mutter seitdem er sehr klein war dem Alkohol zugetan war und wenn sie nicht trank depressiv war. Manchmal war sie in einer Klinik und kam dann einige Zeit später wieder. Sie hatte dem kleinen Jungen nie einen Halt bieten können. Das war aber Michael nicht bewusst. Noch schlimmer wurde es als sein Bruder einige Jahre später geboren wurde. Da war Michael in der Pubertät und musste seinen Bruder wickeln, weil seine Mutter nicht in der Lage dazu war. Irgendwann war dann die Mutter ganz weg und Michael kannte das nicht anders, als sich um seinen kleinen Bruder zu kümmern. Sein Leben war weiter gegangen, und er hatte es aus eigener Kraft geschafft zu studieren und seinen Weg zu gehen. Michael war es gewohnt ohne Unterstützung seinen Weg zu gehen. Diese unendliche Rastlosigkeit in seinem Leben, kam aus seiner schwierigen Beziehung zu seiner Mutter. Durch das viele alleine auf sich selbst gestellt sein, hatte er zu seinem inneren Kind keine Beziehung aufbauen können. Er war von klein auf wie ein Erwachsener unterwegs. Diese Entwurzelung  auf seinem Lebensweg, meinte sein Engel, würde sich auch nicht ändern, bis er sich um seine emotionalen Verletzungen aus seiner Kindheit kümmern würde. In ihm war ein kindlicher Anteil, der seine gesamte Aufmerksamkeit und Zuneigung benötigte, damit Michael in sich heilen könnte. Erst danach würde er anfangen sich an einem Ort sicher und heimisch zu fühlen. Bis das innere Kind nicht mit dem Erwachsenen in Kontakt kommt, von ihm gesehen und genährt wird, würde sich seine Geschichte der weiteren Umzüge weiter fortsetzen. Also ging es nicht um den Umzug ans Wasser, sondern die Seele dürstete es nach Heilung. Im Moment war der Ort an dem Michael wohnte, egal laut Aussage seines Schutzengels.

Ebenso erinnerte Michael sich daran, dass er als junger Mann kein gutes Selbstbild von sich selbst hatte. Die Frauen fanden ihn zwar immer hübsch, aber er fand sich als junger Mann schrecklich und überhaupt nicht begehrenswert. Er hatte also kein gutes Selbstwertgefühl und machte sich somit von dem Urteil von Anderen abhängig. Sich schäbig fühlen bedeutete nämlich für ihn damals als junger Mann mit achtzehn Jahren zu wenig Selbst-Wert zu haben. Dadurch das seine Mutter krank war und er die ganze Zeit für sich allein emotional sorgen musste, war es kein Wunder, dass es dazu gekommen war. Somit durfte Michael jetzt auch diesem Anteil in sich mehr Aufmerksamkeit schenken. Natürlich hatte sich das im Laufe der Jahre mit dem älter werden verändert, aber ein Teil von ihm war noch immer bedürftig geblieben. Als Menschen sind wir so sozialisiert, dass wir uns ausschließlich als „Weibchen“ oder als „Männchen“ verstehen, mit all den Folgen und Verhaltensmustern. Das macht uns ein-seitig und beschränkt. Wenn wir Menschen diese Rolle weiterspielen, dann würden wir darin zwangsweise und hoffnungslos stecken bleiben. Irgendwann in unserem Leben ist es wichtig das wir uns als Frau und auch als Mann erkennen, um zu verstehen, dass wir zu fünfzig Prozent männlich und zu fünfzig Prozent weiblich sind. Jetzt hatte auch Michael die Möglichkeit sich von diesen alten Mustern zu lösen die ihn gefangen gehalten hatten. Wenn er aber die erste weibliche Person, die seine Mutter in seinem Leben war aufgrund seiner Erlebnisse abgelehnt hatte, dann würde es schwierig für ihn werden, dass er sich selbst die Chance gibt diesen Anteil in seinem Leben gut anzunehmen und zu leben. Wenn er aber das tut, dann ehrt er die Anima in sich, seinen weiblichen Anteil, und das lässt ihn wieder ein Stückchen ganzer und heiler werden auf seinem Lebensweg. So kann Michael das feiern und genießen was er geschaffen hat, denn der Ort, an dem er Zuhause ist, befindet sich in ihm selbst. Im Außen wird dann zum richtigen Zeitpunkt der Ort am Wasser erscheinen, und er wird es wissen das es der Richtige ist.

 

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Rückführung – Angst vor Nähe in der Beziehung

Wie bereits vergessene Erlebnisse Dich prägen

Eine Klientin, fünfzig Jahre alt, kam zu mir in die Praxis, weil sie ihre Beziehung zu ihrem Ehemann vertiefen wollte. Sie wusste aber nicht, wo sie was verändern kann. Ich nenne sie Heidi in diesem Fallbeispiel.

Heidi war bereits über zwanzig Jahre verheiratet. Sie hatte einen liebevollen Ehemann, aber sie selbst hatte immer wieder festgestellt, dass sie nicht so ganz zufrieden war in ihrer Ehe. Es fehlte ihr etwas in ihrer Beziehung zu ihrem Mann, aber sie konnte es nicht benennen. Alle Versuche, die sie bis jetzt in Richtung Lösungsfindung unternommen hatte, waren erfolglos geblieben.

Wir entschlossen uns bei Heidi mit einer Rückführung zu arbeiten, damit wir an Informationen kommen können, zu denen sie bis jetzt noch keinen Zugang hatte. Wir hatten die Hoffnung das diese Informationen ihr die Möglichkeit zu einer Veränderung in ihrer Angst vor Nähe ihrem Mann gegenüber bieten würden. So kamen wir an einen Teil in ihrem Leben hin, den Heidi bereits vergessen hatte. Heidi hatte früher Leistungssport betrieben. Sie war Mitglied in einer Leichtathletik-Mannschaft. Im Alter von vierzehn Jahren war sie von ihrem Sportverein aus in einer ihr unbekannten Stadt gefahren worden, in der sie an einem Wettkampf teilnahm. Es nahmen viele junge Mädchen an verschiedenen Wettkämpfen teil. Es ging laut und wild in den Wohnungen zu, in denen die Mädchen untergebracht waren. Jedes Mädchen musste gut für sich selbst sorgen, wenn es nicht in dem ganzen Chaos untergehen wollte. Es gab auch einige Werbegeschenke die Heidi und ihre Kolleginnen geschenkt bekamen. Es waren Kleider und Schuhe die sie geschenkt bekamen. Jede durfte sich das Geschenk mitnehmen, das ihr passte und gefiel. Heidi gefielen Halstücher auf denen Flaggen von verschiedenen Ländern aufgedruckt waren. Sie wollte unbedingt einige dieser Tücher mitnehmen und hatte ein wenig bei dem Verteilen der Tücher geschummelt. Dann bekam sie auch zwei paar Turnschuhe zum Anprobieren und zwei Sporthosen. Sie war so vertieft in der Auswahl ihrer Sachen, und war so sehr damit beschäftigt die richtige Auswahl zu treffen, dass sie sich die Sachen schnappte, und das Gebäude, in dem sie wohnte, ein wenig orientierungslos und gedankenverloren verließ. Sie wollte sich einen anderen ruhigen Ort suchen, an dem sie die Sachen anprobieren konnte. Also ging sie in ein anderes Gebäude hinein. Da war es genauso laut und unruhig wie in dem Gebäude, in dem sie selbst wohnte. Bis sie da einen vermeintlich ruhigen Ort zum Anprobieren fand und die Schuhe neben sich hinlegte, um sie anzuziehen, war das eine Paar Schuhe das sie neben sich hingestellt hatte bereits verschwunden. Ein Mädchen hatte sie ihr geklaut. Sie war so außer sich, dass sie dem Mädchen hinterher lief. Die war aber schneller als sie. Da Heidi ihr einfach in ihrer Wut hinterher gelaufen war, bemerkte sie gar nicht, dass sie das Gelände, auf dem sie wohnte, verlassen hatte. Auf einmal war das Mädchen weg und Heidi stand alleine, in einer ihr unbekannten Gegend da. Sie versuchte den Weg zurück zu finden, aber in Wirklichkeit entfernte sie sich noch weiter weck von dem Ort, an dem sie wohnte. So umherirrend traf sie auf einen jungen Mann, der mit einem jüngeren Mädchen unterwegs war. Er fragte sie, ob er sie zu dem Sportzentrum zurückführen dürfte. Heidi war froh, dass sie jemanden in dieser verlassenen Gegend überhaupt begegnet war und stimmte zu. Sie folgte dem jungen Mann, der am Anfang auch einen freundlichen und hilfsbereiten Eindruck auf sie machte. Da sie sich in der Gegend gar nicht auskannte, bemerkte sie überhaupt nicht, dass dieser junge Mann sie in eine ganz andere Richtung führte. Irgendwann als das Gebäude in dem sie wohnte nicht in Sicht kam, wurde Heidi unruhig. Leider war es dann zu spät, um noch weglaufen zu können. Der junge Mann zerrte sie in einen Hinterhof und tat ihr weh. Heidi konnte sich nicht wehren. Sie saß wie gelähmt in der Falle. Irgendwann ließ er sie laufen und sie kam spät abends wieder am Sportgelände an. Dieses schreckliche Erlebnis verschloss sie aus Scham so tief in sich, so dass sie sich bis zu dem Zeitpunkt an dem sie zu mir kam, nicht mehr daran erinnern konnte.

Jetzt verstand Heidi, warum wenn ein Mann ihr gegenüber in der intimen Begegnung zu fordernd war, sie sofort blockierte. Noch schwerer wurde es ihr sich zu öffnen, wenn sich ihre Tochter in der Nähe befand. Dann ging erst recht nichts mehr. Aufgrund des alten Erlebnisses welches in ihr tief vergraben und vergessen war, reagierte sie auf Mädchen in ihrer Nähe mit Erstarrung. Durch die Rückführung konnte Heidi dieses Erlebnis in sich erlösen und aufarbeiten. Sie konnte ihre Angst vor Nähe anders einordnen und einen neuen Umgang mit sich selbst finden. Aus diesem Erlebnis heraus habe ich erkannt, wie wichtig unsere Ängste sind. Sie weisen uns immer in eine Richtung in unserem Leben, die es sich lohnt anzusehen. Jeder Weg der Befreiung ist ein neuer Weg, den wir in unserem Leben beschreiten können und den wir für uns nutzen dürfen.

 

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